Grizzly Man (2005)

Grizzly Man (2005)    

Genre(s): Dokumentation   Drama   Tierfilm   

Inhalt: Litt Timothy Treadwell an einer neurotischen Persönlichkeitsstörung? War er gar ein Verrückter, wie viele Menschen glauben? Oder einfach nur ein unverbesserlicher Narzisst? Und warum musste der selbsternannte Tierschützer sterben? Werner Herzog begibt sich auf die Suche nach Antworten und entwirft mit "Grizzly Man" das Psychogramm eines Anti-Helden, den seine Dämonen in die Wildnis Alaskas und schließlich in den Tod trieben.

13 Jahre seines Lebens kehrte der US-Boy mit der Prinz-Eisenherz-Frisur Sommer für Sommer zu seinen Freunden in den Katmai Nationalpark zurück. Seine Freunde, das waren die Bären. Riesige Grizzlybären, die einem Menschen mit einem einzigen Prankenhieb das Rückgrat brechen können. Obwohl sich Treadwell der Gefahr bewusst war, gab ihm die Wildnis mit ihren Unwägbarkeiten und Gefahren ein nie gekanntes Gefühl von Freiheit und Geborgenheit. Hier fand er jenen Lebenssinn, dem er in der Vergangenheit vergeblich hinterhergejagt war. Das Sport-Studium nach einer Rückenverletzung abgebrochen, den Traum von der Schauspielkarriere frühzeitig begraben, nach jahrelanger Alkohol- und Drogensucht beinahe an einer Überdosis krepiert, vollzieht er im Alter von 33 Jahren einen Neustart und beschließt, sein Leben von Grund auf zu ändern. Der Schutz der Bären wird zu seinem alleinigen Lebensinhalt. 1991 gründet er die Organisation "Grizzly People", hält Vorträge an Schulen und wird einer breiten Öffentlichkeit durch Auftritte in Talkshows und sein 1997 erschienenes Buch „Among Grizzlies“ bekannt.

Um seine Erlebnisse in der Wildnis dokumentieren zu können, legt sich der "Grizzly Man" im Jahre 1998 eine Videoausrüstung zu, die er von nun an immer mit sich führt. Der Fokus liegt auf den Naturaufnahmen, doch mit der Zeit wird die Kamera für ihn mehr und mehr zum Fetisch. Mit ihrer Hilfe inszeniert er sich selbst - gerade so, wie er von der Außenwelt wahrgenommen werden möchte. Während die eigentlichen Hauptdarsteller immer öfter zur bloßen Staffage werden, vertraut er der Kamera die seltsamsten Dinge an. Unkontrollierte Gefühlsausbrüche lassen zunehmend Zweifel an seinem Geisteszustand aufkommen. Längst scheint der Mann mit der seltsam hohen Stimme in seiner eigenen Welt zu leben. Einer Welt, in der die tief sitzende Wut auf sich selbst und die bürgerliche Gesellschaft in unreflektierten Hass auf alles und jeden umschlägt, was seinen tierischen Freunden (ob nun vermeintlich oder tatsächlich) gefährlich werden könnte. In dieser Welt ist er der einsame Krieger, der für die gerechte Sache ins Feld zieht. Seine Homosexualität, die er sich selbst und seiner Umwelt gegenüber nie eingestehen konnte, leugnet und verdrängt er, stilisiert sich gar zum Frauenliebling, während die Bären mit drolligen Kosenamen versehen und wie kleine Kinder behandelt werden. Treadwell trägt keine Waffe. Niemals, so beteuert er, würde er einem Bären etwas zu Leide tun. Im Jahre 2003 werden er und seine Begleiterin von einem Grizzly gefressen.

Herzog wertete Treadwells Videomaterial vollständig aus, nahm Teile davon in seine Dokumentation auf, ergänzte das Material um Aufnahmen der Originalschauplätze und führte Interviews mit Familienangehörigen, Freunden und Personen aus Treadwells Umfeld.

 

Medium: DVD

Diese ausländische Fassung ist ungekürzt


Erscheinungsart:
   DVD   DVD
Land:USA
Label:Lions Gate Home Entertainment
 
Keine Cover-Abbildungen vorhanden.   Upload / Info
 

Freigabe:
R
Fassung indiziert?Nein
Laufzeit:104:02 Min.
 
Regionalcode:RC 1       RCE: Nein
TV-Norm:NTSC
Verpackung:Keep Case (Amaray)
 
Bildformat:1,85:1
 
Tonformat:Englisch (Dolby Digital 2.0 Stereo)
 
Untertitel:Englisch
Spanisch
 
Extras:Doku: In the Edges -The Grizzly Man Session (53:47)
Kinotrailer (2:29)
weitere Trailer (15:51)

 
Bemerkungen:
Bevor der Film anfängt, kommt der Hinweis:
This film has been modified from its original theatrical version

 
Autor des Eintrags:   Venom138
Eintragsdatum:09.01.2006