Ruhestörung - Ereignisse in Berlin, 2 - 12. Juni 1967 (1967)

   

Genre(s): Dokumentation   

Inhalt: Standfotos von Schah Mohammad Reza Pahlavi in Berlin, von Demonstranten, Polizisten und zuletzt vom erschossenen Benno Ohnesorg.

Es folgen die anschließenden Vorträge und Diskussion von Studenten untereinander (darunter Sigrid Fronius (AStA)), mit Passanten, Dozenten (darunter Prof. Margherita von Brentano und Prof. Jacob Taubes) und Polizisten bis zum 12. Juni 1967. Welche Rolle hat eine Universität angesichts eines Demonstrationsverbotes einzunehmen? Wie vermittelt man nach außen, dass nicht die Freude am Krawall, sondern inhaltliche Anliegen (im Hinblick auf den Iran, auf Vietnam) ausschlaggebend sind? Ist gewaltloser Widerstand ein alternativloses Ideal? Inwieweit ist die Polizei, sind einzelne Polizisten für unangemessene Maßnahmen zur Verantwortung zu ziehen? Sind womöglich Panik verursachende Wasserwerfer oder gezielter, individueller einsetzbare Knüppel angemessene Mittel? Ist eine Demonstration gegen das Demonstrationsverbot erforderlich und moralisch vertretbar? Ist Benno Ohnesorg ein Opfer der Demonstranten oder ein Opfer der Polizei.
Auch enthalten: Provozierende Zwischenrufe einzelner Studenten.

Wolfgang Büsch beklagt unter anderem die Schmähungen Heinrich Lübkes, fordert ein zivilisiertes Auftreten bei Demonstrationen und rechtfertigt die Erschießung Benno Ohnesorgs durch Karl-Heinz Kurras.
Zitate aus Droh- und Leserbriefen, die teils explizit politische Größen "wie Hermann Göring" zurückwünschen, und aus der Springer-Presse werden angeführt.

Am 12. Juni hebt der Berliner Senat das allgemeine Demonstrationsverbot unter zahlreichen Auflagen dann für zwei Stunden auf. Es folgen Aufnahmen der entsprechenden Demonstration, auf welcher zynisch die Kehrseite dieser Erlaubnis reflektiert wird.
Es folgen der Transport von Ohnesorgs Sarg nach Hannover und die Solidarität der Teilnehmer an diesem Ereignis sowie Reden von Prof. Wolfgang Abendroth, Prof. Jürgen Habermas und Prof. Hartmut von Hentig, die sich teils scharfzüngig für die Studentenbewegung engagieren und einen "nervenschonenden" (v. Hentig) Umgang (der Nicht-Beachtung) mit Minderheiten rügen, und Reden von Rudi Dutschke und Jürgen B. Runge (RCDS). Eine Art Streitgespräch zwischen Dutschke und Habermas über "linken Faschismus" (Habermas) beendet den Film.

 

Medium: Sonstiges

Bemerkungen:   DVD von Absolut Medien
Filme zur Studentenbewegung 1967-1969